Edge ElbSide ist neben dem benachbarten Edge HafenCity das zweite Gebäude des Immobilienentwicklers im Elbbrückenquartier. Beide liegen in der wachsenden Hamburger HafenCity. Konzipiert als Slim-Floor-Projekt zeichnet sich der Neubau von Behnisch Architekten auch durch seine modulare Betonbauweise aus.
Flexibles Raumprogramm
Edge ElbSide fungiere als dreidimensionaler Organismus, so steht es in der Objektbeschreibung, der die inneren Funktionen miteinander, aber auch den Dialog mit dem städtischen Umfeld in besonderer Weise zusammenführt und daraus eine eigenständige Charakterstärke entwickelt. Diese Eigenschaften schätzt auch der Energiekonzern Vattenfall. Er ist mit rund 24.000 m² Fläche Hauptmieter und hat hier seine Hamburger Zentrale eingerichtet.
Sämtliche vertikalen Erschließungselemente sind über das zentrale Foyer zu erreichen. Über die Eingangs-Plaza im Inneren führt eine Freitreppe ins Mezzanine-Geschoss, das für Ausstellungen, Begegnungen, informelle Arbeitsplätze und Meeting-Räume genutzt wird. Eine weitere Treppe leitet die Beschäftigten ins erste Obergeschoss. Hier sind die Grundrisse sind so organisiert, dass sie möglichst flexibel bleiben. Auch dadurch entsteht eine moderne Arbeitswelt mit einladender Offenheit. Die vorgegebenen Büroflächen in den oberen Geschossen sind weniger klassisch mit Einzelbüros zoniert, sondern vielmehr differenziert gegliedert und einem geordneten Raster folgend, jedoch frei bespielbar. Nur Fluchttreppen, Aufzüge und einzelne vertikale Versorgungseinheiten sind fest eingebaut.
Verwobene Geschossebenen
Im Inneren ermöglichen offene Treppen im Bereich der sogenannten Magistrale, dem kommunikativen „Marktplatz“, geschossübergreifend eine vertikale Verbindung im „Sockel“. Im „Turm“ verleihen zweigeschossige Lufträume den Arbeitsbereichen eine gewisse Großzügigkeit und fördern die Kommunikation zwischen den Ebenen. Der Austausch der Mitarbeiter untereinander ist somit nicht nur horizontal auf eine Büroebene beschränkt, sondern vertikal über den Gesamtorganismus erweitert. Eingeschobene Wintergärten und Atrien gliedern die Officewelt zusätzlich über mehrere Ebenen und schaffen Orte für individuelle Arbeitsmöglichkeiten. Die Gartenzonen bieten ganzjährig einen Aufenthaltsraum mit Bezug nach Außen und Innen. Extreme Außenbedingungen von Wind und Sonne werden abgemildert und aktiv als Bestandteil des Gebäudes genutzt.
Höchstes Gebäude in Slim-Floor-Bauweise
Mit 18 Stockwerken gilt das Edge ElbSide Hamburg bislang als das höchste Bürogebäude in Deutschland, das in Slim-Floor-Konstruktion ausgeführt wurde. Das schlanke Tragwerk aus vorgespannten Brespa-Decken und Peikko DeltaBeam-Verbundträgern wird als besonders innovatives und ökologisches Betondeckensystem gehandelt. Es spart angeblich über 50 Prozent an Rohstoffen beim Beton und reduziert deutlich den CO2-Austoß im Vergleich zu konventionellen Ortbetondecken. Die Skelettbauweise ermöglicht frei veränderbare Grundrusse und zudem einen überdurchschnittlich schnellen Baufortschritt, der durch die vorgefertigten Fassadenelemente weiter beschleunigt wird. Der Wechsel von raumhohen, opaken und transparenten Bauteilen in der Fassade verstärkt den gewünschten vertikalen Charakter des Gebäudeensembles. Unterschiedliche Keramikpaneele in Rot-Braun-Tönen sowie glänzende und matte Oberflächen verleihen dem Haus eine stimmungsvolle Eleganz. Den Planern gelang es, Fassadenelemente, die von den Büronutzern manuell geöffnet werden können, geschickt in die Konstruktion zu integrieren. …
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