Das Institut für Bauwirtschaft und Baubetrieb der Technischen Universität Braunschweig (TUB) hat auf der Expo Real in München die Ergebnisse des Forschungsprojekts „OI+BAU – Optimierung der Initiierung komplexer Bauvorhaben“ vorgestellt, das die Voraussetzungen für einen möglichst störungsunempfindlichen Projektablauf beschreibt. Das Ergebnis ist ein Handlungsleitfaden mit einem Fokus auf Hochbauprojekte, der erstmalig sämtliche Aufgabenfelder der Initiierungsphase abbildet.
Der Leitfaden
Der Handlungsleitfaden stellt Methoden und Instrumente vor, mit denen Fehler beim Projektstart vermieden werden können. Im Zentrum der Überlegungen steht die Analyse der Ausgangslage des Projekts, die als Orientierungspunkt für die Entwicklung des Baus dient. Auf dieser Grundlage bauen alle weiteren 16 Aufgabenfelder des Leitfadens auf. Am Ende der Initiierung soll ein „Concept Freeze“ erstellt werden, der zentrale Entscheidungen als verlässliche Planungsgrundlage festhält.
Zur Unterstützung der Initiierung wird ein Coaching präsentiert. Dabei sollen Erfahrungen aus ähnlichen Bauvorhaben gesammelt und auf das aktuelle Projekt projiziert werden. In diesem Zusammenhang sind dem Forschungsteam zufolge auch sogenannte „weiche“ Faktoren zu beachten. Bereits während der Initiierungsphase könne der „Faktor Mensch“ besonders negative Dynamiken in komplexen Bauvorhaben verursachen. Um dies zu vermeiden, hebt der Leitfaden psychologische und politisch-ökonomische Phänomene hervor. Er weist zudem auf die Bedeutung einer modernen Projektkultur hin, um einen offenen Umgang mit Fehlern, Risiken und Änderungen zu gewährleisten.
Das Forschungsprojekt
Das Forschungsprojekt „OI+BAU – Optimierung der Initiierung komplexer Bauvorhaben“ wurde von Januar 2017 bis Dezember 2018 am Institut für Bauwirtschaft und Baubetrieb am Institut für Industriebau und Konstruktives Entwerfen bearbeitet. Das Projekt wurde anteilig durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Rahmen der Forschungsinitiative „Zukunft Bau“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung gefördert sowie durch die weiteren Projektpartner Arikon Bau AG, Implenia Hochbau GmbH, Obermeyer Planen + Beraten GmbH, Stadt Wolfsburg, Volkswagen Immobilien GmbH und Wolff & Müller Holding GmbH & Co. KG unterstützt.
Weitere Informationen zum Handlungsleitfaden unter: