Der weltweit tätige Maschinenbaukonzern und Laserspezialist Trumpf hat seinen Standort im baden-württembergischen Hettingen um das „Werk Langenbühl“ erweitert. kpk kerler + partner architekten ingenieure mbB folgten mit ihrem Entwurfskonzept konsequent dem Ansatz den Baukörper aus der ansteigenden Grundstücks- und Geländesituation abzuleiten und zu entwickeln.
Entwurfskonzept
Mit dem Neubau ist ein Produktionsstandort entstanden, bei dem Gestaltung, Licht, Struktur, Qualität und Nachhaltigkeit eine besondere Rolle spielen. Die Architektur interpretiert diese Nutzungsanforderungen mit der geforderten Klarheit und Einfachheit. Ein nahezu quadratischer Baukörper bildet den Rahmen für eine mehrschiffige Halle, flankiert vom Eingangs-, Lager- und Logistikbereich auf der Ostseite und einem Kopfbau auf der Nordseite. Bedingt durch das stark abfallende Gelände ist die Nordseite und nördliche Teil der Westseite des Untergeschosses voll belichtet, hier präsentiert sich der Neubau nach außen als dreigeschossiges Gebäude. In diesem Kopfbau Nord sind im Untergeschoss Technik- und Sozialräume und die Werkskantine und im Erdgeschoss der Eingangs- und Empfangsbereich sowie die nur durch eine Verglasung von der Produktion getrennten Büroräume angeordnet. Das Obergeschoss dient als reines Technikgeschoss für Lüftungs- und Kälteanlagen.
Die zentrale Halle definiert sich durch das auf das Maschinenlayout abgestimmte Stützenraster und die in jedem Hallenschiff auf zwei Ebenen möglichen Krananlagen. Die Stahlfachwerkkonstruktion mit einer Spannweite 18,00 m sorgt für stützenfreie Hallenschiffe. Das mit der RWTH Aachen entwickelte Hallen- und Maschinenlayout ist ablauf- und prozessorientiert und bietet ein Maximum an Funktionalität und Flexibilität für die verschiedenen Produktionsbereiche. Die weiterhin auf der Hallenfläche angeordneten klimatisierten Mess- und Produktionsräume sind als Raum-in-Raum-Systeme konzipiert. Insgesamt verfügt das neue Produktionsgebäude über eine Nutzfläche von ca. 15.000,00 m² über alle Geschosse und eine Gesamtkubatur von ca. 117.000 m³.
Zacken-Fassade
Optisch fällt bei aller Reduktion die senkrecht ausgerichtete Metall-Zackenfassade der Hauptflächen auf. Sie wird durch den waagrechten Rahmen der Hallen- und Bürofassade unterbrochen und strukturiert. Die senkrechten – beweglichen – Sonnenschutzlamellen wurden aus der Anforderung einer sicheren Kontrolle (auch bei Wind und Schnee) des Sonnenschutzes entwickelt und geben der Fassade eine Besonderheit,
Konstruktion
Das Konstruktionsprinzip zielt auf eine maximale Flexibilität und Wirtschaftlichkeit des Produktionsgebäudes ab. Sowohl die Stahlkonstruktion als auch die Stahlbeton-Sandwichelemente machten eine Vorfertigung möglich, was in Verbindung mit den leichten Stahl- Dach- und Wandkonstruktionen eine verkürzte Bauzeit möglich machte. Besonderheiten im Tragwerk sind die in der Binderebene geführten Installationen und Leitungen. So lassen sich auch durch die vordefinierten Leitungsebenen für Elektro, Sprinkler, Lüftung, Kälte, Druckluft und Beleuchtung auch zukünftig die Produktionsbereiche flexibel verändern und an neue Anforderungen anpassen.
Energiekonzept
Das Energiekonzept des neuen Zerspanungszentrums bezieht auch die Nutzung der Prozesswärme mit ein. Alle Systeme wie Lüftungsanlagen, Prozesskältemaschinen, oder eine adiabate Abluftbefeuchtung zur Reduzierung der Kälteleistung greifen intelligent in einander. Ergänzt wird das Energiekonzept durch eine über der Logistikhalle installierte Photovoltaik-Anlage, deren erzeugte Energie zu 100 Prozent für den Eigenverbrauch verwendet wird.
Quelle: kpk kerler + partner architekten ingenieure mbB, Sigmaringen