Wenn sich ein rein technisches Gebäude aufgrund seines großen Volumens nicht verstecken lässt, erhebt man es zum Kunstwerk. Diesen selbstbewussten Weg wählten die Kölner Kaspar Kraemer Architekten, als sie von den Kölner Stadtentwässerungsbetrieben AöR mit dem Bau des Hochwasserpumpwerks Schönhauser Straße am Kölner Rheinufer beauftragt wurden. Das Pumpwerk für den verbesserten Hochwasserschutz gliedert sich baulich in einen Tiefbau- und einen Hochbauteil. Der teilweise unterirdische Tiefbauteil birgt sechs Pumpen, der Hochbauteil übernimmt die elektrotechnische Versorgung. Die konzeptionelle Idee war, den Gebäudekomplex des Tiefbauteils durch eine geplante fließende Geländemodulation in den Landschaftsraum „Rheinstrom“ einzubinden und das Betriebsgebäude als signifikante Landmarke herauszuheben. Dieser Effekt zeigt sich besonders nachts, wenn LEDs die Metallfassade theatralisch illuminieren. Das Farbenspiel orientiert sich dabei am Pegelstand des Rheins. Die Fassadenmaterialien des Tiefbauteils sind auf Basaltstein für die östliche und westliche Böschungswand und Grasbewuchs für das aus Wartungsgründen schwerlastbefahrbare Gründach beschränkt. Die Umhüllung des Hochbauteiles dagegen sollte einen Screen erzeugen, der dem Gebäude ein homogenes Fassadenbild verleiht und auch Graffiti-Angriffen und Vandalismus die Stirn bietet. Dazu wurde eine Stahl-Gitter-Konstruktion als selbsttragende Vorhangfassade entwickelt. Die gesamte Fassadenkonstruktion ist aus feuerverzinkten und anschließend beschichteten Gitterrosten im Duplex-Verfahren realisiert.