Nebenkosten von Shopping Centern
Mit der Studie „Retail OSCAR 2010“ bietet Jones Lang LaSalle Eigentümern und Betreibern von Shopping Centern einen aktuellen Richtwert zur Beurteilung der Nebenkosten in Deutschlands Einkaufszentren.
Der von Jones Lang Lasalle in Kooperation mit CREIS Real Estate Solutions erstellte „Retail Oscar 2010“ basiert auf der Auswertung der Nebenkostensituation in insgesamt deutschen 41 Shopping Centern mit einer Mindestverkaufsfläche von jeweils 5.000 m². Berücksichtigt sind zu etwa gleichen Teilen innerstädtische und Stadtteil-Center sowie Standorte auf der Grünen Wiese.
Über alle Standorte ermittelte Jones Lang LaSalle eine durchschnittliche Nebenkostenbelastung in Höhe von monatlich 4,29 Euro/m². Zwischen den Standort-Kategorien gibt es jedoch erhebliche Unterschiede. So übersteigen die Nebenkosten innerstädtischer Shopping Center die Vergleichswerte von Grüne Wiese-Standorten um mehr als das Doppelte. Die höchsten Nebenkosten verzeichnen dabei innerstädtische Standorte mit einem monatlichen Durchschnittswert von 5,34 Euro/m². Center in Stadtteillagen folgen mit 4,67 Euro/m². Die im Durchschnitt deutlich größeren Objekte auf der Grünen Wiese schlagen dagegen mit nur 2,27 Euro/m² zu Buche.“
Dienstleistungen machen die Hälfte aus
Fast die Hälfte der Nebenkosten sind dienstleistungsbezogene Aufwendungen. Hierzu zählen neben der Verwaltung, die rund 20 Prozent der gesamten Nebenkosten ausmacht, die Reinigung, Hausmeistertätigkeiten sowie Wartung und Inspektion. Der zweitgrößte Kostenblock ist der Versorgungsbereich, der die Bereiche Strom und Heizung sowie Wasser und Kanal umfasst.
In der Einzelbetrachtung zeigen sich deutliche Unterschiede bei der Höhe und relativen Verteilung der Nebenkosten. So steigen mit zunehmender technischer Ausstattung notwendigerweise auch die Kosten für Wartung und Stromversorgung. Architektonische Besonderheiten wie aufwändige Glaskonstruktionen haben Einfluss auf die Reinigungskosten. Besonders der Standort und die Centergröße wirken sich in erheblichem Maße auf die Nebenkosten aus.
Ausschlaggebend für die Unterschiede sei neben der kommunal festgelegten Grundsteuer die Objektgröße, erklärt Matthias Barthauer, Associate Director Research bei Jones Lang LaSalle: „Während die untersuchten Innenstadt-Center im Durchschnitt rund 20.000 m² Verkaufsfläche bieten, kommen die Peripherie-Standorte auf einen Mittelwert von 43.000 m². Viele Nebenkosten lassen sich mit einem vergleichbaren absoluten Aufwand finanzieren, werden jedoch auf die Fläche umgelegt. Größere Standorte schneiden demzufolge entsprechend besser ab.“
Nebenkosten von Shopping-Centern nach Mikrolage (in Euro/m²/Monat) | |||
Grüne Wiese | Stadtteil/ Vorort |
Innen-stadt | |
Öffentliche Abgaben | 0,27 | 0,53 | 0,66 |
Versicherungen | 0,05 | 0,17 | 0,20 |
Wartung/Inspektion | 0,06 | 0,22 | 0,55 |
Strom | 0,16 | 0,55 | 0,62 |
Heizung | 0,28 | 0,54 | 0,58 |
Wasser/Kanal | 0,11 | 0,20 | 0,20 |
Reinigung | 0,30 | 0,46 | 0,52 |
Verwaltung | 0,49 | 0,97 | 1,00 |
Hausmeister | 0,16 | 0,42 | 0,53 |
Bewachung/Information | 0,05 | 0,19 | 0,34 |
Sonstige Nebenkosten | 0,34 | 0,42 | 014 |
Gesamt | 2,27 | 4,67 | 5,34 |
Quelle: Jones Lang LaSalle Retail-Oscar 2010