Ökostrom ist ein wechselhaftes Produkt. Windräder drehen sich bei Flaute nicht und Photovoltaik-Anlagen stehen nachts still. Um umweltfreundlichen Strom in großem Stil zu nutzen, muss man ihn in erheblichen Mengen zwischenspeichern. Dazu braucht es große stationäre Speicher, die Energie in Megawatt-Mengen für stromarme Stunden puffern können. Die Forschung läuft auf Hochtouren, doch bis die ersten Lösungen marktreif sind, wird es noch dauern.
Die Zukunft der Energieversorgung ist regenerativ. Das ist nur noch eine Frage der Zeit. Allerdings gilt es auf dem Weg in diese Zukunft ein großes Problem zu lösen: die Speicherung der regenerativ gewonnenen Energie. Denn die Sonne scheint nur tagsüber und der Wind weht nicht immer gleich stark. Nicht erst seit der Katastrophe von Fukushima forschen Ingenieure und Wissenschaftler an neuen Technologien zur Energiespeicherung. Doch nachdem nun endgültig feststehen dürfte, dass Atomkraft auch nicht als Brückentechnologie geeignet ist, nimmt die Forschung schnellere Fahrt auf. Die technischen Ansätze für die Speicherung von Energie sind vielfältig. Sie reichen von der Biogaserzeugung mit Energie aus Photovoltaik über die Druckluftspeicherung in Salzstöcken oder überdimensionale Batterieanlagen. Viele der Projekte
haben noch Prototypcharakter und eine entsprechend niedrige Speicherkapazität. Aber gerade die regenerativen Energien haben gezeigt: Was heute schon im Kleinen funktioniert, lässt sich morgen in den großen Maßstab übertragen. Wichtig für die Regelung der Netze wird dabei, dass Energiespeicher in der Lage sind, Energie kurzfristig aufzunehmen, langfristig zu speichern und bei Bedarf kurzfristig wieder bereitzustellen. Anders als ein Großkraftwerk – egal ob mit Kohle oder Kernkraft betrieben – kann ein BHKW beispielsweise in Minutenschnelle an einen sich ändernden Strombedarf angepasst werden. Allerdings muss dann eine Lösung
gefunden werden, wie die gleichzeitig erzeugte Wärme sinnvoll genutzt werden kann, etwa durch die Beladung von Wärmespeichern. Genauso muss beim BHKW im Gegenzug ein Abnehmer für den Strom da sein, wenn die Wärmeleistung hochgefahren wird.
Robert Altmannshofer