Sonntag, 8. September 2024

Gratwanderung Olympisches Dorf

Die Olympischen Spiele 2024 in Paris werfen ihre Schatten voraus. Vom 26. Juli bis 11. August wird die französische Hauptstadt zur Bühne für Sportler aus aller Welt. Dabei galt die Maxime, die Spiele möglichst CO2-schonend und klimafreundlich auszurichten. Dem kommt zugute, dass 95 Prozent der Austragungsorte bereits existierten und nicht erst neu gebaut werden mussten. Mit der Errichtung des Olympischen Dorfs, für die Unterbringung der Athleten wollte man zudem ganze Stadtviertel außerhalb des Zentrums revitalisieren.

Das französische Büro chaixetmorel. errichtete auf rund 68.000 m² der ehemaligen Industrieareale im Norden der Stadt das städtebauliche Großprojekt: ein modernes Ensemble, das neben Wohnungen auch die Service-, Trainings- und Lagernutzung berücksichtigt. Dabei bindet der Entwurf bestehende Industriebauten, die aus dem Beginn des 20. Jahrhundert stammen, in das Gesamtkonzept mit ein.

Künftige Nutzungsmischung

Das Eco-Viertel befindet sich im nördlichen Stadtteil Saint-Denis, der eine Reihe architektonisch interessanter Industriegebäude umfasst, darunter ein ehemaliges Kraftwerk (Halle Maxwell) sowie das zugehörige Ingenieurshaus (Pavillon Copernic). In dieses Gefüge integriert das Konzept Wohn- und Gewerbegebäude, die künftig für eine Nutzungsmischung sorgen. Der Campus ist um die Halle Maxwell herum strukturiert, entlang einer starken Ost-West-Achse, die das Rückgrat des Standorts bildet. Die beiden bestehenden Gebäude wurden in Anlehnung an ihre ursprünglichen Dimensionen und Farben renoviert.

Dialog zwischen architektonischem Erbe und zeitgenössischer Architektur

Entlang der Rue des Frères Lumière stehen nun zwei Baukörper mit sieben Obergeschossen, deren Giebel auf der Westseite zurückspringen. Durch die Fragmentierung der Volumina ist es chaixetmorel. gelungen, die historischen Gebäude trotz des enormen Raumprogramms nicht zu erdrücken.

Um dem Anspruch nach CO2-Reduktion zu entsprechen, wurden die Neubauten in Holzhybridbauweise realisiert. Zudem strebten die Planer danach, vorhandene Materialien vor Ort zu recyceln. Hier wurde etwa Abbruchbeton in den Drahtschotterkästen für die Sockelzone verwendet. Oder sie wurden aus Abbruchgebäuden an anderer Stelle „geerntet“ und einem neuen Lebenszyklus zugeführt, so geschehen bei den Doppelböden, die in den neuen Büroflächen wiederverwendet wurden.

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