Im Herzen Berlins, in der Nähe des Hauptbahnhofs und des Regierungsviertels, plant die Carl Bechstein Stiftung einen neuen Campus als Kulturquartier, das ganz der Klaviermusik gewidmet sein soll. Den Wettbewerb für die Gestaltung hat das Berliner Büro Graft gewonnen. Mit seinem repräsentativen Charakter soll das geplante Ensemble der 1853 in der deutschen Hauptstadt gegründeten Marke Bechstein einen neuen Sitz und eine unverwechselbare architektonische Identität geben. Neben zwei Konzertsälen wird der Campus auch einen neuen Flagship-Store, ein Museum mit einer Sammlung historischer Bechstein-Klaviere und Cembali, 30 Apartments für Musiker, Verwaltungsbereiche, ein Restaurant sowie eine Piano-Bar mit Blick über die Dächer Berlins beherbergen.
Der große Klavier-Kammermusiksaal für 500 Gäste ergänzt dabei mit seiner frontalen Ausrichtung die zentral organisierten Berliner Kammermusiksäle der Philharmonie und des Pierre-Boulez-Saales. Sein Klang und die bautechnische Konstruktion sind in enger Zusammenarbeit mit den Ingenieuren von Arup und insbesondere ihrem renommierten Konzertsaal-Akustiker Tateo Nakajima entwickelt worden. Ein kleinerer Saal für etwa 100 Zuhörer vervollständigt das Raumprogramm. Ein spektakuläres Treppenhaus erschließt die beiden Säle, indem es sich über mehrere Geschosse entlang der Fassade erstreckt.
Lebendiger Ort in der Stadt
Während alle Bereiche des Campus unabhängig voneinander genutzt werden können, lassen sich die Gebäudeteile im Inneren auf vielfältige Weise miteinander verbinden. Das übergreifende Ziel von Graft ist es dabei, einen lebendigen Ort zu schaffen, der von Klaviermusik erfüllt die Gäste mit offenen Armen empfängt. Das Gesamtkonzept des Carl Bechstein Campus fördert die Integration der Marke Bechstein in die Stadt. Als offenes Haus der Musik mit einer reichen Musikgeschichte, einer großen kulturellen Reichweite und einem konsequenten Bekenntnis zur Barrierefreiheit soll der Carl Bechstein Campus einen Beitrag zur Bereicherung der Berliner Musikszene leisten. Gleichzeitig schließt der Campus die letzte große Lücke entlang der in den letzten Jahren im Blockrand bebauten Heidestraße.