Henning Larsen bauen in Torshavn, der Hauptstadt der Färöer Inseln, ein Fährterminal und das neue Hauptquartier des Fährunternehmens Smyril Line. Das Gebäude sei inspiriert vom besonderen Charme traditioneller Fischerboote und des historischen Osthafens, wie das Büro bei der offiziellen Präsentation erläutert. Der 8.000 qm große Komplex vereint drei verschiedene Funktionen: das Fährterminal, ein Bürogebäude und ein Logistikzentrum.
Der Hafen war einst das wichtigste Tor, das die Färöer mit dem Rest der Welt verband, und hat für viele Einwohner einen sentimentalen Wert. In den letzten Jahren jedoch war er aufgrund von Sicherheitsmaßnahmen im Schengen-Raum vom Stadtkern getrennt. Der markante Bau, der sich zu einem beliebten Touristenziel entwickeln soll, schafft nun über eine öffentlich zugängliche Rampe, auf der sich ein Fußweg nach oben windet, wieder eine Verbindung für die Bewohner von Torshavn mit dem Osthafen. Durch die Trennung von Passagieren und Warenverkehr wird die historische Promenade wieder mit der Hauptstadt verknüpft.
Da die Smyril Line Passagierfähren zwischen Dänemark, den Färöer Inseln und Island betreibt, ist das Terminal sowohl als Zwischenstopp als auch als Abfahrtsort für Reisende konzipiert. Beim Entwurf legten Henning Larsen besonderen Wert auf die Anpassungsfähigkeit an die wechselnden Jahreszeiten und das nordische Klima. Man wollte aber auch ein Erlebnis für die Passagiere schaffen und so führt eine Fahrzeugabgabestelle direkt zum Haupteingang. Das Gebäude selbst umfasst zwei Ebenen, in denen sich ein öffentlicher Warteraum, ein Café, ein Registrierungsschalter und ein Sicherheitsbereich für internationale Schiffe und Hafenanlagen befinden. Vom oberen Warteraum aus gelangt man auf eine Terrassenrampe, die eine grandiose Aussicht verspricht.
Das Wesen der Inseln einfangen
Der Neubau ist in prominenter Lage im Zentrum von Torshavn nahe des Parlamentsgebäudes geplant und soll sich mit seinen Holz- und Betonelementen nahtlos in die umgebende Landschaft einfügen. „Durch den fachkundigen Einsatz von Materialien und den Bezug auf die umgebende Landschaft fängt unsere Vision das Wesen der Inseln ein, das ein Gefühl von Staunen und Verbundenheit hervorruft „, sagte Louis Becker, Global Design Principal, Henning Larsen. Die architektonischen Gestaltungselemente bezeichnet der Planer als Hommage an die färöische Kultur und Tradition – die Holzstruktur soll die Konturen der traditionellen färöischen Fischerboote widerspiegeln.
Das Wir-Gefühl stärken
Der Hauptsitz der Smyril Line befindet sich erhöht im Herzen des Gebäudekomplexes und soll eine angenehme Umgebung für über 100 Mitarbeitende bieten. Um die Sicherheit der Angestellten zu gewährleisten, wurde der Bürobereich sorgfältig vom Terminal getrennt. Die Gestaltung der Büroräume zielt darauf ab, ein starkes Gemeinschaftsgefühl unter den Beschäftigten mit unterschiedlichem Hintergrund zu fördern und gleichzeitig ihr Wohlbefinden in den Vordergrund zu stellen. Und so ist auch der zentrale Gemeinschaftsbereich als sozialer Knotenpunkt innerhalb der Zentrale konzipiert.
Außergewöhnliches Merkmal des Verwaltungsgebäudes ist ein weitläufiger privater Innenhof. Die ebenfalls von Henning Larsen entworfene Landschaftsarchitektur des mehrstöckigen Gartens schafft eine ruhige und erfrischende Atmosphäre und ergänzt die geräumige, offen gestaltete Kantine. Ein Rückzugsort, an dem sich die Mitarbeiter inmitten der Natur erholen können.
Die detaillierte Planungsphase ist abgeschlossen. Sobald der Auftragnehmer benannt ist sollen die Bauarbeiten beginnen.