Der AGI-Arbeitskreis Baukonstruktion unter der Leitung von Max Gölkel, Ingenieurgemeinschaft Gölkel IGG und AGI-Hauptausschussmitglied, hat sich am 10. Juli 2020 zu seinem ersten Online-Meeting getroffen. Dabei stand zu Beginn ein Vortrag von Ralf Laßau, Flughafen Stuttgart GmbH, mit der Vorstellung des Unternehmens und der aktuellen Entwicklung in Zeiten von Corona auf dem Programm. Mit dem SkyPort, einem Verwaltungsgebäude in der Airport City, wurde der Flughafen seinem Anspruch an die Nachhaltigkeit gerecht und hat dafür ein DGNB-Zertifikat in Gold für nachhaltige Büro- und Verwaltungsgebäude erhalten. Aktuell ist insbesondere auch der produktive Umgang mit der Corona-Krise und der währenddessen bei Reduzierung des Flugbetriebes erfolgten Teilerneuerung der Start- und Landebahn im Frühjahr hervorzuheben. Die Terminalentwicklung mit verschiedenen Neu- und Umbauten innerhalb der Fluggastgebäude ist aufgrund der aktuellen Situation auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Bereits Ende 2021 soll der Flughafen voraussichtlich verkehrstechnisch gesehen auch an das Netz der Stuttgarter Straßenbahnen angeschlossen sein.
Neuigkeiten aus der AGI
Anschließend gab Melanie Meinig, AGI, ein Update zu den News aus dem Verband und wies unter anderem auf die neuen AGI-Mitglieder, die neue AGI-Corporate Site auf LinkedIn sowie die Umstellung des AGI-Jahresberichtes auf ein rein digitales Format ab dem kommenden Jahr hin. Aufgrund der aktuellen Situation führen die Regional- und Arbeitskreise ihre Arbeit und Inhalte derzeit primär über neue digitale Formate fort.
Building Information Modeling (BIM) am Flughafen Stuttgart
Stefan Wagner, Flughafen Stuttgart, gewährte einen Einblick zum Thema „Einsatz und Anwendung von BIM im Immobilienbetrieb am Flughafen Stuttgart – Status quo, Chancen und Risiken“. Dabei ging er beispielsweise auch auf die Vorteile von BIM, wie die bessere Einbindung des Bauherrn, Betreibers und Nutzers in den Planungsprozess, den Rückgang von Planungsmängeln und Nachträgen oder die Datengrundlage für den Betrieb, ein. Zu den Chancen zählen u.a. die Möglichkeiten, durch Visualisierungen bereits früher fundierte Entscheidungen treffen zu können sowie die Kollisionsprüfung oder die Prozess- und Planungsoptimierung im Hinblick auf betriebliche Prozesse. Zu den Risiken gehört, dass eine Fortführung des Modells „as-built“ durch ausführende Firmen in der Praxis eher unrealistisch ist, beziehungsweise eine Werks- und Montageplanung nicht modellgestützt erfolgt.
Rechtliche Aspekte von BIM
Praxisnahe Ausführungen zu den Rechtsaspekten von BIM gab es seitens RA Peter Oppler, Leiter des AGI AK Bauvertragsrecht. Dabei erläuterte er auch Modelle der passenden BIM-Vertragsgestaltung. Dazu gehören, jeweils durch den Auftraggeber, die Beauftragung eines BIM-Managers, als wichtige Grundlage die Erstellung der Auftraggeber-Informations-Anforderungen (AIA), ein Leistungsbild BIM und die Inhalte der Besonderen Leistungen BIM sowie ein Katalog der BIM-Anwendungsfälle.
BIM bei Bosch
Abschließend referierte Thomas Walter, Robert Bosch GmbH, zur Anwendung von BIM am Beispiel der neuen Halbleiterfabrik von Bosch in Dresden. Neben einer Vorstellung des Neubaus „300mm Wafer FAB“ standen die Herausforderungen an ein digitales Gebäude, die BIM-Methodik in der Planung und Realisierung sowie die Anwendung von BIM im Gebäudebetrieb auf der Agenda.
Insgesamt bot die Veranstaltung die Möglichkeit, detaillierte Hintergrundinformationen und Praxiserfahrungen zum Thema BIM zu sammeln. Außerdem stellte sie eine fundierte Weiterbildung zu den damit zusammenhängenden Themen der Vertragsgestaltung, der Anwendung sowohl in der Planung als auch während der Realisierung und der Übergabe der digitalen Informationen an den Gebäudebetrieb dar.
Melanie Meinig, AGI-Geschäftsführerin
Neue AGI-Corporate Site auf LinkedIn: www.linkedin.com/company/arbeitsgemeinschaft-industriebau-e-v-