Donnerstag, 21. November 2024

Bauwerkintegriertes PV-System: „Matchbox“ in Eschborn

In Eschborn bei Frankfurt hat der Projektentwickler Lang & Cie. Real Estate AG das zehnstöckige Bürohochhaus „Matchbox“ nach Plänen des Architekturbüros Dietz Joppien Hammerschmidt GmbH errichtet. Der stringent orthogonal ausgerichtete Neubau punktet vorallem durch seine detailliert ausgearbeitete Glasfassade mit bauwerkintegriertem Photovoltaik-System (BIPV).

Der großzügig verglaste Komplex integriert auf zehn stützenfreien Etagen flexible Büroflächen, die sich je nach Bedarf als Großraumbüros oder als Einzelbereiche einteilen lassen. Im Erdgeschoss befindet sich zusätzlich ein Showroom für bildgebende Medizintechnik. Die PV-Fassade setzt als individuell angepasste Sonderkonstruktion auf das hochwärmedämmende Aluminiumfenstersystem von Schüco auf. Dieses ist Cradle-to-Cradle zertifiziert, und auch die integrierten BIPV-Module lassen sich durch Glasrecycling in den Wertstoffkreislauf zurückführen. Die Architekten nutzten bei der Konzeption die Möglichkeit, die PV-Elemente farblich individuell anzupassen. So konnte die Fassade in einem einfarbigen, annähernd schwarzen Ton gestaltet werden. Die bronzefarbenen Einfassungen der Fenster bilden hierzu einen dezenten Kontrast.

Fassade und Dach produzieren Energie

Die bewusst allseitige Umsetzung der PV-Fassade trägt dem Leitsatz „Form follows Function“ Rechnung und hat nicht nur ästhetische Gründe, sondern verfolgt das Ziel, den maximalen Gesamtertrag auszuschöpfen. Mit einer jährlichen Strommenge von 180.000 kWh deckt die fassadenintegrierte PV-Anlage zusammen mit der PV-Konstruktion auf dem Dach, was den Allgemeinstrom angeht, über die Hälfte des gesamten Energiebedarfs des Gebäudes. Primär beträgt dieser 62 kWh/m²a und schlussendlich 34,43 kWh/m²a. Der von den PV-Elementen erzeugte Gleichstrom wird über die Wechselrichter direkt in das Hausnetz eingespeist. Die Wärme- und Kälteerzeugung erfolgen elektrisch über zwei Wärmepumpen sowie zwei Kältemaschinen. Ihre überschüssige Leistung wird ins öffentliche Netz abgegeben. Somit kommt das Gebäude ohne fossile Energieträger aus und wird dem Anspruch des Bauherrn gerecht, ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Gebäude mit hoher Energieeffizienz zu schaffen.

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