Freitag, 18. Oktober 2024

Hotel meets Office

Das Stuttgarter Architekturstudio hat für seinen Auftraggeber eine vielseitige und zeitgemäße Arbeitswelt realisiert. Mit über 1.500 m² Fläche in dem Quartier „The Circle“ am Zürcher Flughafen stellt das Projekt eine gelungene Symbiose zwischen der Hotellerie und anspruchsvoller Bürogestaltung dar.

Bis zu seiner Eröffnung 2020 war das vom japanischen Architekten Riken Yamamoto entworfene Projekt „The Circle“ das größte Bauvorhaben in der Schweiz. Neben zwei Hotels wollte die Hyatt-Gruppe auch ein Büro im neuen Flughafenquartier eröffnen; mit dem Anspruch, den eigenen Mitarbeitern die gleichen Aufenthaltsqualitäten und Annehmlichkeiten zu bieten wie den Hotelgästen weltweit. Neben einem Ausdruck der Wertschätzung kam der Wunsch nach einem anregenden Arbeitsumfeld auf – besonders, da die Mitarbeiter sich täglich mit Hotels der Spitzenklasse beschäftigen.

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, suchte die Hotelkette die Expertise von Alexander Fehre und seinem Team. Hotels könne man selbst gestalten, nicht aber Büros – so die Motivation von Hyatt, den Rat des Kreativbüros einzuholen. Fehre sah darin keinen Widerspruch, sondern einen Lösungsansatz: Die Zusammenführung von Büro und Hotel. Doch welches Maß an Hotelcharakter verträgt eine zeitgemäße Arbeitswelt? Zuerst beschäftigten sich der Architekt und sein Team mit den Arbeitsabläufen der Mitarbeiter aller Abteilungen und führten hierarchieübergreifend Befragungen durch. Die Auswertung der Analyse resultierte in einem vielschichtigen Raumprogramm: von Einzelbüros über freie Flächen zur Zusammenarbeit und Rückzugsorte zur Kontemplation bis zu einer offenen Küche, über die im Kollegium große Einigkeit herrschte. Die größte Herausforderung bei der Umsetzung stellte der vorgefundene Grundriss dar, der nicht der konkaven Form des Gebäudes folgt, sondern sich vielfach versetzt und unregelmäßig darstellte.

Haptische Erfahrungen

Über die architektonischen Qualitäten sagt Fehre: „Der Grundriss lag relativ zerstückelt dar, und es war eine Herausforderung, alles auf einer Fläche zusammenzuführen, ohne dabei Effizienz oder Aufenthaltsqualität einzubüßen. Das Büro sollte nicht nur eine Arbeitsstätte, sondern auch ein Ort des Ankommens und Wohlfühlens sein. Es geht immer um Großzügigkeit und Harmonie.“ So sollen vielreisende Mitarbeiter zwischen ihren Flügen im Büro einchecken und sich mit Kollegen austauschen können, bevor sie in die nächste Maschine am Züricher Flughafen steigen.

Folglich minimierten die Innenarchitekten bei der Realisierung des Raumprogramms die Erschließungsflächen und versahen sie durch Sitzgelegenheiten mit Aufenthaltsqualität. Ein Leitmotiv der Gestaltung sind die abgerundeten Ecken, die den eingestellten Konferenzräumen, zahlreichen Sitznischen, visuell abgetrennten Funktionsbereichen oder der Küchentheke eine weiche Form verleihen.

Den kompletten Beitrag lesen in der Ausgabe Oktober/November von industrieBAU. Fordern Sie jetzt Ihr kostenfreies Probeexemplar an >>

Neueste Beiträge