Die Mixed-Use-Immobilie HoHo Wien, Österreich, von Rüdiger Lainer + Partner galt als Anwärter auf den Titel höchstes Holzhaus der Welt. Doch tatsächlich darf sich ein anderes Gebäude mit diesem Prädikat rühmen: Mjøstårnet, ein gemischt genutztes Hochhaus im norwegischen Brummudal. Das Bauwerk mit 18 Stockwerken, für dessen Pläne Voll Arkitekter aus Trondheim verantwortlich zeichnet, ragt 85,4 m hoch in den Himmel. Für etwa 52 Mio. Euro ist in knapp zwei Jahren Bauzeit ein Neubau entstanden, der seit März 2019 ein Zeichen für nachhaltige Architektur setzt.
(Fast) alles aus Holz
Das Tragwerk besteht aus Brettschichtholz, das auch in der Nähe angebaut und verarbeitet wurde. Dabei messen die einzelnen vorgefertigten Elemente etwa 60 x 60 cm. Der Erschließungskern des Turms setzt sich aus Brettsperrholz (CLT) und die Außenwände aus hölzernen Sandwichpaneelen zusammen. Darüber hinaus sind die Fassadenelemente mit Kiefernholz verkleidet. Um trotz der großen Höhe des Mjøstårnet für die nötige Stabilität zu sorgen, sind die Geschossdecken ab der elften Etage mit Beton verstärkt. Das Gewicht des Betons verringert die Schwingungen durch starke Windkräfte. Die norwegische Mixed-Use-Immobilie wird ihren Titel als höchstes Holzgebäude der Welt voraussichtlich nicht lange verteidigen können, denn weltweit befinden sich viele vielversprechende Projekte zum Thema Bauen mit Holz in der Pipeline.
Mehr zu nachhaltigen Gebäuden lesen Sie in Ausgabe 6/2020 von industrieBAU. Jetzt ein Heft kostenlos testen!