Dienstag, 11. Februar 2025

Neue Fassade für Tiffany & Co. in Stuttgart

Das niederländische Architekturbüro MVRDV hat sich die Fassaden-Neugestaltung einer Reihe von Tiffany-Geschäftsstellen zur Aufgabe gemacht, darunter auch die Filiale im Stuttgarter Dorotheen Quartier. Inspiriert von der Geschichte des Juweliers entwarfen die Designer von MVRDV handgefertigte Keramikelemente in Form von Diamanten, die scheinbar an der Glasfassade schweben. Tatsächlich sind die 2.829 keramischen Edelsteine mit Hilfe von speziell angefertigten Stahlbefestigungen sowohl innen als auch außen direkt an der Glasfassade angebracht. Ihre Dichte variiert, um je nach Bedarf Transparenz beziehungsweise Undurchsichtigkeit zu schaffen. Um die Schaufenster herum und an den Gebäudeecken lösen sie sich sozusagen auf und gewähren einen Blick in das Juweliergeschäft oder heraus.

Jeder Diamant wurde von Hand im Schlickerguss-Verfahren hergestellt und anschließend in einer von neun Farben glasiert, die einen Farbverlauf von Tiffany’s charakteristischem Robin’s-egg Blue bis hin zu makellosem Weiß erzeugen. So fügt sich das Branding der Filiale in die neutrale Farbgebung des Standorts ein. Die Fertigung der Diamanten übernahm Koninklijke Tichelaar, eine der ältesten Keramikmanufakturen der Niederlande, die einen Fokus auf die Herstellung von Spezialglasuren gelegt hat. Der irisierende Glanz erzeugt eine weiche, dynamische Oberfläche, die sich, je nach Licht, Wetter und Blickwinkel, verändert. Dieser Effekt sei nach Auskunft der Architekten eine Anspielung auf das 1894 von Louis Comfort Tiffany patentierte Favrile-Glas.

 

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