Dienstag, 11. Februar 2025

Baustoffwende: Experten fordern Kreislaufwirtschaft im Bauwesen

Führende Vertreter der deutschen Bau- und Immobilienbranche haben die umfassende Integration von Zirkularitätsleitlinien ins Bauordnungsrecht gefordert. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass Ressourcen effizienter genutzt werden und Abfälle signifikant reduziert werden können. Dies war die Kernbotschaft einer gemeinsamen Pressekonferenz am 5. Februar in Berlin, an der der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA), EPEA GmbH, Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V., Sievert SE sowie der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) teilnahmen. Der Übergang zu einem kreislauffähigen Bauen wurde als essenziell hervorgehoben – nicht nur aus ökologischer Sicht, sondern auch aufgrund wirtschaftlicher Vorteile.

Einführung des digitalen Produktpasses

Ein weiterer Schwerpunkt war die Forderung nach der Einführung eines digitalen Produktpasses (DPP). Dieser soll umfassende Informationen über verwendete Materialien bereitstellen und Transparenz über Materialströme schaffen – ein entscheidender Schritt hin zu einer effektiven Kreislaufwirtschaft im Bauwesen. Der DPP ermöglicht es Architekten und Bauunternehmen fundierte Entscheidungen hinsichtlich der Wiederverwendung oder des Recyclings von Baumaterialien zu treffen. Darüber hinaus wurde die Verabschiedung einer Abfallende-Verordnung gefordert, um den Übergang von Entsorgung hin zur Versorgung mit Sekundärrohstoffen aus dem Bausektor zu erleichtern. Dies würde nicht nur dazu beitragen Deponieraum einzusparen; es bringt auch wertvolle Rohstoffe zurück in den Wirtschaftskreislauf.

Konkrete Schritte von der Politik gefordert

Abschließend plädierten die Teilnehmer dafür, nachhaltige Baustoffe bei öffentlichen Ausschreibungen klar zu bevorzugen. Öffentliche Projekte könnten so als Vorbilder fungieren und einen Marktanreiz für innovative Baustofflösungen setzen.

Der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA hob hervor, wie wichtig es sei, kreative Lösungen im Planungsprozess frühzeitig einzubinden, während die EPEA GmbH darauf verwies, welche Rolle gesunde Materialien spielen, um echte Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen. Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V unterstrich, dass klare politische Rahmenbedingungen notwendig sind, damit Ressourcenschonung Realität wird. Gemeinsam fordern die Institutionen konkrete Schritte seitens der Politik sowie aller Akteure innerhalb des Sektors hin zur Umsetzung dieser Ziele.

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