Im Holcim Award 2012 waren auffällig viele Projekte von deutschen Architekten und Ingenieuren – darunter allein fünf aus Berliner Büros – unter den Preisträgern. Das gab den Anstoß, diese in der Ausstellung „MACHEN! The German winners of the Holcim Awards 2011/12” besonders zu würdigen.
Die Ausstellung begleitet den Entwicklungsprozess der sechs Projekte und stellt sowohl den Stand der Wettbewerbsabgabe vor, zeigt aber auch anhand von Modellen bis hin zu Detailstudien und Experimenten im Maßstab 1:1 auf, wie sich die Projekte in der Zwischenzeit weiter entwickelt haben.
Francis Kéré realisiert in Burkina Faso gerade seinen größten Gebäudekomplex aus Lehm. Mit dem Gymnasium in seinem Heimatdorf Gando zeigt er, wie man den alten Baustoff durch moderne Technologien optimieren kann. Für die Aktualisierung traditioneller Techniken stehen ebenfalls das Team von Anna Heringer, Martin Rauch, Nägele Waibel Architekten zusammen mit Salima Naji mit dem Schulungszentrum für Nachhaltigkeit in Marokko sowie die Architekten Ziegert|Roswag|Seiler mit der Lehmschule in Pakistan, die sich aus einem Lehmkorpus und einer leichten Bambuskonstruktion zusammensetzt.
Das Flussbad von realities:united knüpft an die urbane Badekultur Berlins aus dem frühen 20. Jahrhundert an und zeigt eine Recyclingmöglichkeit historischer Raumqualitäten für die Stadt der Gegenwart. Mit dem „Smart Material House“ in Hamburg wollen die Architekten Barkow Leibinger demonstrieren, dass auch der Baustoff Beton durchaus nachhaltige Attribute haben kann. Ihre vorgeschlagene Hybridkonstruktion kombiniert Fertigteile aus Infraleichtbeton mit Brettschichtholz und schafft so eine Art „Kartenhaus aus Beton“. Die Architekten Sauerbruch Hutton planen in Helsinkis zukünftigem Öko-Viertel „Low2No“ eine sechsgeschossige Holzkonstruktion für ein Ensemble aus Wohn- und Bürohäusern. Damit beabsichtigen sie einerseits, den Markt für Hochbauten aus Holz zu öffnen, auf der anderen Seite schlagen sie in ihrem Gebäudekonzept „Die Stadt als lebende Öko-Fabrik“ auch eine zeitgemäße nachhaltige Lebensweise vor.
Zur Ausstellungseröffnung sprechen:
Dr. h.c. Kristin Feireiss, Aedes sowie Ilka and Andreas Ruby, Ruby Press
Ergänzend zur Ausstellung finden drei Diskussionsveranstaltungen im ANCB The Metropolitan Laboratory statt, in der die Preisträger ihre Projekte vorstellen und über deren aktuellen Entwicklungsstand berichten. Das erste Gespräch findet am Freitag, 13. Juli 2012, um 18.00 Uhr, vor der Ausstellungseröffnung statt.
Freitag, 13. Juli 2012, 18 Uhr
Savoir Vivre: Wie man die Stadt so (um-)baut, dass sie verschiedene Lebensstile ermöglicht
Mit Matthias Sauerbruch, Sauerbruch Hutton; Jan Edler und Tim Edler, realities:united.
Im Anschluss an das Gespräch wird um 19.30 die Ausstellung eröffnet.
Freitag, 3. August 2012, 18 Uhr
Heizen mit Beton, Kühlen mit Lehm: Wie man Materialien in ihrer ganzen Bandbreite nutzen kann
Mit Frank Barkow, Barkow Leibinger Architekten und Mike Schlaich, TU Berlin; Anna Heringer und Martin Rauch, Heringer Rauch Nägele Waibel Naji
Freitag, 17. August 2012, 18 Uhr
Alte Materialien neu verbaut: Wie man alte Bautraditionen modernisieren kann
Mit Francis Kéré, Kéré Architecture; Eike Roswag, Ziegert Roswag Seiler, Ziegert|Roswag|Seiler
Ort:
ANCB Campus, Aedes am Pfefferberg, Christinenstr. 18-19, 10119 Berlin
Anmeldung unter:
reply@aedes-network-campus.de
www.ancb.de