Freitag, 22. November 2024

Schwerlastbrücke in Holzbauweise

Kurz vor ihrer Fertigstellung steht eine innovative Sprengwerksbrücke, die den Ort Schwarzach mit Hengersberg (Bayern) über die B533 verbindet. Bauherr ist das Staatliche Bauamt Passau. Dieser Brückentyp zeichnet sich in erster Linie durch seine Effizienz aus.Durch die zusätzlichen Stützen wird die freie Spannweite reduziert und der Trägerquerschnitt mit Durchlaufwirkung optimiert. So können auch für hohe Verkehrslasten optisch schlanke Querschnitt realisiert werden. Das Haupttragwerk ist ein Rippentragwerk im statischen Verbund mit der Fahrbahnplatte. Diese Bauweise hatte sich auch bei den bereits realisierten Holzbrücken in der Region als effizient erwiesen und wurde maßgeblich durch den Mitarbeiter des staatlichen Bauamts Passau, Dipl.-Ing. (FH) Sperlein, unter Mitwirkung von Prof. Dr. Pravida von der Hochschule Rosenheim stetig weiterentwickelt. Werkplanung und Ausführung übernahm die Schaffitzel+Miebach Faszination Brücken GmbH aus Lohmar.

Konstruktion im Detail

Die vorliegende Konstruktion ist nach DIN FB 101 ausgelegt und für den Straßenverkehr bis 60 t zugelassen. Der Belag besteht aus einer ca. 7 cm starken Asphaltschicht (3,5 cm Gussasphalt, 3,5 cm Walzasphalt), der nach der Montage auf einer verzugsfreien Brettsperrholzplatte aufgetragen wird. Als Fahrbahnplatte kommt eine 24,3 cm starke kreuzweise verleimte Holzplatte zum Einsatz. Darunter liegen die vier Hauptträger aus blockverleimten Lärchenbrettschichtholz. Die Hauptträger sind im  Auflagerbereich 57 cm stark und weiten sich in Brückenmitte bis auf 70 cm auf. Die Kappen und das Geländer sind seitlich an die äußeren Hauptträger angeschlossen und für Anpralllasten bis 100 kN ausgelegt. Durch die hohen Lasten widmeten die Planer dem Anschluss der Kappen besondere Aufmerksamkeit und konzipierten diesen sehr innovativ: Die Kappen als Stahlbeton-Fertigteil sind auf Stahlkonsolen geschraubt, die wiederum an die äußeren Hauptträger angeschlossen sind. Die konstruktive Trennung der horizontalen und vertikalen Lasteneinleitung sorgt für ein klares und ausgewogenes statisches System, das eine sehr wartungsarme Bauweise erwarten lässt.

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