Der Baubereich ist nach Verpackungen das zweitgrößte Anwendungsgebiet von Kunststoffen. Rund 2,6 Mio. Tonnen werden jedes Jahr verbaut. Nach einer aktuellen Studie des Umweltbundesamtes (UBA) fehlen jedoch geeignete Vorgaben für das Recycling der Kunststoffbauprodukte; auch würde das Volumen unzureichend erfasst. Um die anfallenden Mengen künftig hochwertig aufbereiten zu können, schlägt das UBA vor, bautechnische Produktstandards um Vorgaben hinsichtlich Dauerhaftigkeit, Recyclingfähigkeit und Rezyklateinsatz zu ergänzen. Als ein Ziel nennt die Studie, Letztgenannten zu erhöhen. Bei Rohren, die mit einer Mio. Tonnen jährlich den größten Bereich der Kunststoffbauprodukte bilden, gibt es beispielsweise nicht genügend Rezyklat, um die Nachfrage zu bedienen.
Verpackungen gehören nicht in die Bauabfälle
Kunststoffabfälle werden derzeit oft nur als Baumischabfälle entsorgt – dabei sollten sie laut der Umweltbehörde besser getrennt gesammelt werden. Dämmstoffe aus Kunststoff müssen laut geltender Vorschriften mit werkstofflich völlig unterschiedlichen Produkten wie Glas- und Steinwolle zusammengeführt werden. Sinnvoller wäre es nach Meinung des UBA, sie mit Kunststoffen zu sammeln. Auch Verpackungen landen häufig in den Bau- und Abbruchabfällen, wo sie nicht hingehören. Als fortschrittlich bezeichnet das Umweltbundesamt die Baubranche bei der Vermeidung von Verpackungen: Es gebe einen hohen Anteil unverpackter Güter und verschiedene Mehrwegkonzepte für Paletten oder Transportkisten.
Die Studie (Texte 151/2021) steht auf umweltbundesamt.de zum Download bereit.