Wie der Saum eines Rockes umgibt die vorgehängte grüne Betonfassade das Berliner Modehaus Labels 2. In unterschiedlich weiten Bögen scheint sie jedes Geschoss zu umschweben und schafft Privatsphäre für die Innenräume. Keine Frage, hier wird Mode inszeniert. Nach dem Erfolg von Labels 1 präsentiert sich mit Labels 2 ein charaktervolles Gebäude direkt auf dem Nachbargrundstück.
Verantwortlich für den Entwurf ist das Architekturbüro HHF Architekten, Basel. Dabei orientierten sich die Schweizer am Erfolgskonzept von Labels 1: Die weiten, hohen Räume und die besondere Atmosphäre der umgebauten, denkmalgeschützten Lagerhalle kamen bei den Modelabels gut an. So sollte der Neubau denn auch autonom neben dem Altbau stehen, aber doch, ähnlich wie dieser, durch seine Struktur das Innenleben gestalten. Mit der Bogenstruktur griffen die Architekten die charakteristischen Korbbogenfenster des Nachbargebäudes von Labels 1 auf und konnten gleichzeitig eine Raumhöhe von bis zu viereinhalb Metern und Fensterspannweiten von bis zu neuneinhalb Metern realisieren. Das verleiht den Räumen Weite mit viel Licht. Die Innenstruktur aus zwei unterschiedlich weit gespannten Sinuskurven aus Sichtbeton erlaubt ebenfalls eine große Flexibilität der Flächeneinteilung und ist das prägende räumliche Element im gesamten Haus. Sie zieht sich nach außen weiter und wird von den Fassadenelementen aus grün lasiertem Sichtbeton wieder aufgenommen. Dabei spielt das Grün der Fassade auf die Farbe des Spree-Wassers, sowie auf das Industrieglas am Bau von Labels 1 an.