Die Amerikaner haben es mit LEED Platin, Gold und Silber vorgemacht, jetzt zieht die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. nach: Die DGNB erneuert ihre Auszeichnungsstufen bei der Zertifizierung von Gebäuden und Stadtquartieren und führt als höchste Bewertungsstufe ebenfalls Platin ein.
„Mit der Einführung der neuen Auszeichnungslogik rund um das Platin-Zertifikat folgen wir einem weit verbreiteten Wunsch aus unserer Mitgliedschaft und dem Markt“, sagt DGNB-Präsident Prof. Alexander Rudolphi. „Gerade im internationalen Umfeld hängt die Entscheidung für oder gegen ein Zertifizierungssystem vielfach mehr von der Farbe der Auszeichnungsstufe und weniger von den Inhalten und den damit überprüften Qualitäten eines Gebäudes oder Stadtquartiers ab. Diese schief geratene Diskussionsgrundlage wollen wir wieder mehr in die Waage bringen, um eine bessere Vergleichbarkeit zu schaffen.“ Auf die im DGNB-System geprüften Inhalte habe die Umstellung keine Auswirkung, teilt die DGNB mit.
Die Anforderungen für ein Platin-Zertifikat entsprechen nach DGNB-Angaben exakt den bisherigen Bedingungen für eine Auszeichnung in Gold. Neben Platin wird es bei Neubauten künftig noch DGNB-Zertifikate in Gold und Silber geben, ehemals Silber und Bronze. Alle Projekte, die sich aktuell im Zertifizierungsprozess befinden, profitieren unmittelbar von dem neuen Prinzip.
Allen Projekten, die vor dem 1. Juli 2015 zertifiziert wurden, bietet die DGNB ebenfalls die Möglichkeit, eine Anpassung der bereits erhaltenen Auszeichnung nach der neuen Systematik vorzunehmen. Dies erfolgt auf freiwilliger Basis und kostenlos. Lediglich für den Austausch der ausgestellten Plakette sowie der Urkunde berechnet die DGNB einen Selbstkostenpreis. Um an der Umstellung teilnehmen zu können, müssen die Eigentümer einen schlanken, von der DGNB verschickten Antrag ausfüllen.