Der Wettbewerb um die geplanten Neubauten des Bayerischen Rundfunks ist entschieden: Den EU-weiten Ideen- und Realisierungswettbewerb haben die Büros Fritsch und Tschaidse (München) und kadawittfeldarchitektur (Aachen) mit Atelier Thomas Pucher (Graz) gewonnen. In einem einstimmig gefassten Beschluss hatte das Preisgericht unter dem Vorsitz des Kölner Architekten Kaspar Kraemer am Freitag die geeignetsten Entwürfe ausgezeichnet. Am Sonntag, 26. April, wurden sie der Öffentlichkeit vorgestellt. Am Standort München-Freimann sollen in den kommenden Jahren neue, für trimediales Arbeiten konzipierte Gebäude entstehen. Sie sollen nach derzeitigem Projektstand bis voraussichtlich 2021 baulich realisiert werden. Der BR wird im anstehenden VOF-Verfahren (Vergabeordnung für freiberufliche Leistungen) nun entscheiden, an wen der Planungsauftrag erteilt wird.
„Die Entscheidung des Preisgerichts ist eine wichtige Etappe auf dem Weg zum crossmedialen Um- und Ausbau des BR. Angesichts großer Sanierungslasten stand der BR vor der Alternative, entweder viele Millionen in die Sanierung des Altbestands zu investieren, oder gezielt für die digitale Zukunft zu bauen. Vor dem Hintergrund des ausgeprägten Medienwandels und unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten fiel die Abwägung zugunsten eines Neubaus aus“, sagte BR-Intendant Ulrich Wilhelm. Das reine Bauvolumen bezifferte BR-Verwaltungsdirektor Albrecht Frenzel auf rund 160 Mio. Euro.
Der Wettbewerb für das komplexe Bauvorhaben des BR war in zwei Teile gegliedert. In einem gemeinsamen Ausschreibungsverfahren wurden ein Ideen- und ein Realisierungswettbewerb veranstaltet. Im Ideenteil wurde die städtebauliche Struktur für zukünftig angedachte Einrichtungen ermittelt. Der Realisierungsteil umfasst die konkret zu realisierenden Gebäude – ein Aktualitätenzentrum mit einem multimedialen Newsroom und ein Wellenhaus, in dem die Hörfunkprogramme des Bayerischen Rundfunks ihren Sitz haben werden.
Der 3. Preis im Ideenwettbewerb ging an 3XN Arkitekter, Kopenhagen/Dänemark, mit Latz & Partner, Landschaftsarchitekten Stadtplaner, der 4. Preis an Léon Wohlhage Wernik, Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin, mit Atelier Loide, Landschaftsarchitekten Berlin.