Konkrete Beispiele für das Leistungsvermögen der bayerischen Ingenieure lieferten die Gewinner des Bayerischen Ingenieurpreises 2015 u.a. mit einer ressourcenschonenden Neuentwicklung im Brückenbau. Mit dem ersten Platz wurde das Ingenieurbüro Dr. Schütz Ingenieure aus Kempten für die Erneuerung des Wertachtalübergangs bei Nesselwang ausgezeichnet. Besonderheit: Durch einen neu entwickelten Bauvorgang war der gleichzeitige Verschub des neuen und der Ausschub des alten Überbaus möglich. Umweltbewusstsein bewiesen die Planer, indem sie die Unterbauten und die Gitterroste der alten Brücke weiterverwendeten.
Der zweite Platz ging an inrotec Ingenieurbüro für Innovative.Rohr.Technologie GmbH aus Markt Erlbach (Mittelfranken) für die Neuerrichtung der Schiffsanlegestelle für die Regensburger Kristallflotte. Bei diesem Projekt war das Ziel, trotz der starken Wasserstandschwankungen der Donau einen genehmigungsfähigen Dalben zu entwickeln und dabei ein sicheres Liegen der Schiffe auch bei Hochwasser zu gewährleisten. Um die Geräuschentwicklung durch das Gleiten von Stahl auf Stahl zu minimieren, bauten die Ingenieure hoch abriebfeste Gleitelemente aus UHMW-PE-Material ein.
Einen Sonderpreis erhielt die AJG Ingenieure GmbH aus München für die Errichtung einer Überdachung für den Großmengenwertstoffhof an der Mühlangerstraße in München.
Die Preisverleihung fand im Rahmen des 23. Ingenieuretags der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau am 23. Januar statt. DAs Großereignis mit rund 1.000 Gästen aus den Bereichen Bau, Politik und Gesellschaft stand unter dem Motto „Ingenieure setzen Maßstäbe“. Vorträge von Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, Philosophieprofessor an der LMU München, Dipl.-Ing. Hermann Tilke und Ministerialdirektor Dipl.-Ing. Univ. Helmut Schütz von der Obersten Baubehörde verdeutlichten, was gute berufliche und akademische Bildung für die Zukunft bedeutet und dass die deutsche Ingenieurskunst auch bei Großprojekten in der obersten Liga spielt.