Die österreichische IG Lebenszyklus Hochbau hat die Kultur der Zusammenarbeit neben Organisation und Prozessen als dritte Säule erfolgreicher Bauprojekte identifiziert und neue Leistungsbilder für die Planung, Errichtung und Inbetriebnahme nachhaltiger Gebäude vorgelegt.
„Weder Auftraggeber noch Branchenvertreter können es sich leisten, so weiter zu machen wie bisher. Eine Kultur des Miteinanders ist der Schlüssel für neue Prozesse“, betonte Karl Friedl, Sprecher der IG Lebenszyklus Hochbau, M.O.O.CON, beim Kongress der IG Lebenszyklus Hochbau. Ein entsprechender Fachleitfaden mit einem „Code of Culture“ soll Bauherren ab sofort dabei unterstützen, entsprechende kulturelle Grundlagen für ihre Bauprojekte zu schaffen.
Präsentiert wurden zudem die Leistungsbilder „Inbetriebnahmemanager“ sowie „Kaufmännische Bauherrenvertretung“. 2016 sollen der neue Lebenszyklus-Award sowie eine E-Learning-Plattform unter der Leitung von Prof. Christoph Achammer, ATP architekten ingenieure, sicherstellen, dass sich die bisher erarbeiteten Grundlagen des Vereins als Standard für erfolgreiche Bauprojekte etablieren. Alle Neupublikationen können unter www.ig-lebenszyklus.at/ig-publikationen als kostenloses PDF angefordert werden, die Anmeldung zum Lebenszyklus-Award und zum E-Learning-Kurs sind bereits unter www.ig-lebenszyklus.at/qualitaetsoffensive2016 möglich.
Der „Code of Culture“ definiert einen kleinsten gemeinsamen Nenner an Grundregeln für die Zusammenarbeit bei Bauprojekten. Daraus ergeben sich fünf ethische Grundsätze für die Bauwirtschaft:
1. Fairer Wettbewerb
2. Den Vertrag so fair zu gestalten, dass man auch selbst an der Stelle des Vertragspartners unterschreiben würde
3. Vertrauen reduziert Kontrollaufwand und erhöht Produktivität
4. Respektvoller, wertschätzender Umgang
5. Mit Interessen und Handlungsmotiven transparent umgehen
Der Leitfaden „Projektkultur aktiv gestalten: Erfolgsfaktoren bei Bauprojekten – von der Strategie bis zur Umsetzung“ soll so helfen, „negative Spiralen“ zu verhindern.