Mittwoch, 15. Januar 2025

Uni Stuttgart: Sanierung des naturwissenschaftlichen Zentrums

Auf dem Campus Vahingen der Uni Stuttgart beherbergen zwei verbundene Hochhausriegel die Fakultäten Physik und Chemie sowie die universitätseigene Bibliothek. Das westliche Hochhaus, das naturwissenschaftliche Zentrum II, wird nun renoviert und erweitert. In einem VgV-Verfahren hat HENN den Zuschlag für das Gesamtprojekt der Universität Stuttgart erhalten. Grundgedanke der geplanten Modernisierung ist es, die bestehenden Strukturen so vollständig wie möglich zu erhalten und ihre architektonischen Qualitäten zu bewahren. Auch die städtebauliche Idee wird wiederbelebt: Die sogenannte Lernstraße aus den 1970er Jahren verläuft von Osten nach Westen durch den Campus und verbindet die Einrichtungen miteinander. Sie wird in ihrer ursprünglichen Intention, einen Ort des Austausches und Verweilens zu bieten, gestärkt und weiterentwickelt. Durch den Rückbau von Anbauten wird sie wieder zur zentralen Achse, die den Campus mit zwei von Grün gesäumten Seen und dem westlich anschließenden Campus vernetzt. Terrassierte Sitzstufen und bepflanzte Böschungen schaffen dabei einen anregenden Außenraum für akademischen und sozialen Austausch, an den sich Hörsaalzentren, Mensa und S-Bahn-Station anschließen.

Bei der Sanierung des Hochhauses, das künftig die Fakultät Chemie beherbergt, werden nur wenige Eingriffe in die Struktur vorgenommen. Diese sind auf Grund der aktuellen Brandschutzanforderungen notwendig. An der Gebäudehülle werden lediglich die Brüstungselemente ausgetauscht, um die thermischen Eigenschaften der Fassade zu verbessern. Das markante Erscheinungsbild lässt sich so wahren und die Fassade kann je nach dahinterliegender Nutzung offener oder geschlossener gestaltet werden.

Zwischen den beiden Hochhausbauten entsteht ein flacher Neubau in Holzhybrid-Bauweise, der zukünftig den bestehenden Verbindungsriegel und die Lernstraße vernetzt. In diesem Baukörper wird eine neue, als Lernlandschaft konzipierte Bibliothek mit einer Laborlandschaft, die auch Chemie-Sonderlabore umfasst, und Räumen für Praktika zusammengeführt. Über einen einladenden neuen Haupteingang erreichen Studierende und Lehrende über die Lernstraße das gemeinsame Foyer. Von hier aus führt eine als Sitzlandschaft angelegte Treppe in die ruhigen Arbeitsbereiche der Bibliothek und hinunter in das Foyer des Westeingangs. In Zukunft kann über eine Brücke die bestehende Bibliothek im östlichen Hochhaus angeschlossen werden.

Durch den behutsamen Umgang mit den Bestandsstrukturen und die Anwendung ökologisch verträglicher Konstruktionsweisen gelingt es nach Auskunft der Architekten, den CO2 -Fußabdruck gering zu halten. Photovoltaik-Anlagen auf begrünten Dächern sowie Biodiversität fördernde Außenanlagen mit Teichen, die Regenwasser speichern, tragen dazu ebenfalls bei.

Blick von Westen auf das naturwissenschaftliche Zentrum der Uni Stuttgart. Bild: HENN
Das Foyer des naturwissenschaftlichen Zentrums der Uni Stuttgart. Bild: HENN

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