Die Adolf Würth GmbH & Co. KG plant an ihrem Hauptsitz in Künzelsau ein Innovationszentrum für Forschung und Produktentwicklung. Der Baubeginn für das 60 bis 70 Mio. Euro teure Projekt ist im März geplant. 2021 sollen dort etwa 250 Mitarbeiter die Produkte in enger Zusammenarbeit mit den Universitäten Stuttgart, Karlsruhe und Innsbruck entwickeln. Als stetig wachsender Geschäftsbereich bildet die Produktentwicklung der Adolf Würth GmbH & Co. KG (AW KG) den Grundstein für die Zukunft des Unternehmens und benötigt dafür zusätzliche flexible Räume. Den Realisierungswettbewerb für die passende architektonische Lösung konnten die Architekten von Obermeyer für sich entscheiden. Das neue Innovationszentrum soll nach den Vorgaben des Bauherrn nicht nur die Innovationskraft des Unternehmens verdeutlichen, sondern auch in Teilbereichen für die Öffentlichkeit zugänglich sein.
Räumliche Faltung der Funktionen
Der Entwurf von Obermeyer beruht auf dem Prinzip der räumlichen Faltung der geforderten Funktionen wie Werkstätten, Labore und Schulungsräume und sieht zwei sich ergänzende Baukörper vor. Im Hauptgebäude ordnen sich die Funktionen dreiecksförmig um einen gemeinsamen Innenhof mit einer Stahl-Glaskonstruktion. Das formale Bild des Gebäudes steht für den Kreislauf im Innovationsprozess: Forschung – Entwicklung – Umsetzung – Kontrolle/Optimierung. Das Nebengebäude beinhaltet eine große Werkshalle und Labore für Test- und Versuchsaufbauten. Formen- und Materialsprache greifen die des Hauptgebäudes auf.
Gläserne Werkstätten
Ein gemeinsames Foyer erschließt den öffentlichen und den geschlossenen Bereich im Hauptgebäude des Innovationszentrums. Dort befinden sich der Empfang, der Showroom und die Cafeteria. Die öffentlichen Werkstätten grenzen direkt an das Foyer an und können „gläsern“ inszeniert werden. Vom Nebengebäude führen Brücken direkt in den öffentlichen Bereich des Innovationszentrums. Die beiden Gebäude stehen im Dialog zueinander und formulieren zur angrenzenden Straße eine attraktive Platzsituation. Großzügige Sitz- und Treppenanlagen, die in die bewegte topographische Situation eingepasst sind, bieten Aufenthaltsbereiche für Mitarbeiter und Besucher. Zusätzlich zum Innovationszentrum ist Obermeyer mit der Planung eines offenen Parkhauses mit 750 Stellplätzen in Split-Level auf dem Firmengelände beauftragt. Dabei soll sich die Fassadengestaltung an die des Innovationszentrums anpassen, um den Ensemblecharakter zu stärken.
Robert Altmannshofer