Das durch seine Marken Erdal und Frosch bekannte Unternehmen Werner & Mertz baute 2010 ein neues Verwaltungsgebäude für rund 200 Mitarbeiter in Mainz. Das von den Architekten Ries + Ries aus Mainz geplante Gebäude zeichnet sich durch die standortbezogene Kombination der regenerativen Energien aus und wurde nun mit dem LEED-Zertifikat in Platin ausgezeichnet. Der Verwaltungsbau erzeugt über Windkraftrotoren und die Photovoltaik-Anlagen sowie mittels Geothermie mehr Energie, als er verbraucht. Die Kombination aus den genannten modernen Umwelttechnologien ermöglicht dem Nutzer die Entkopplung von preistreibenden fossilen Energieträgern wie Öl und Gas.
Die Werner & Mertz-Hauptverwaltung besticht vor allem durch ihr Energiekonzept: Der Neubau verfügt über 16 Windkraftanlagen auf dem Dach, die aufgrund der günstigen Windsituation in Rheinnähe pro Jahr rund 132 MWh Strom erzeugen. Eine Windgeschwindigkeit von nur 2 m/s reicht bereits für das Anlaufen der Windkraftanlagen aus. Zusätzlich produziert eine 350 m² große Photovoltaikanlage auf dem Dach jährlich etwa 45 MWh Strom. „Insgesamt erhalten wir aus diesen beiden regenerativen Energiequellen 177 MWh Strom. Der jährliche Strombedarf unserer neuen Hauptverwaltung liegt bei rund 156 MWh, was einen Überschuss von 21 MWh Strom im Jahr ergibt“, rechnet Schneider vor. Der überschüssige Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist.
Die geothermische Grundwassernutzung sorgt zu jeder Jahreszeit für angenehme Temperaturen im Gebäude. Die Anlage ist besonders wirkungsvoll, da fließendes Grundwasser in geringer Tiefe vorhanden ist. Dabei wird 12 °C kaltes Grundwasser aus 5 m Tiefe in das Gebäude befördert. Dort wird das Wasser im Winter mit einer Wärmepumpe auf 35 °C erwärmt. Über ein in den Fußböden integriertes Heizsystem gibt das Wasser seine Wärme in die Büros ab. Die Wärmezufuhr kann dabei in jedem Raum individuell reguliert werden. Im Sommer wird das 12 °C kühle Grundwasser genutzt, um über das in den Fußböden liegende Kühlungssystem eine angenehme Raumtemperatur zu schaffen. Auf diese Weise spart Werner & Mertz über die Kombination dreier standortoptimierter Umwelttechnologien jedes Jahr 160 t Kohlendioxid ein.