Mit umfangreichen Ausgleichsmaßnahmen will Gerüsthersteller Layher das Ökosystem stärken und die durch den Neubau seines Werks 3 im Zabergäu entstehenden Eingriffe in die Natur kompensieren. Das Unternehmen plant rund 40 km nördlich von Stuttgart auf ca. 11 ha Gesamtfläche ein eigenständiges Werk für die Produktion und Feuerverzinkung von Gerüstbauteilen. Die Neubauten werden unter anderem durch umfassende Gebäudedämmung, eine Photovoltaik-Anlage und die Nutzung von Abwärme aus den Produktionsprozessen im Energie-Effizienzstandard BEG 40 ausgeführt.
Renaturierung der Zaber
Einen zentralen Schwerpunkt der mit Behörden und Naturschutzverbänden abgestimmten Ausgleichsmaßnahmen bildet die Renaturierung des Flusses Zaber über eine Länge von rund einem Kilometer. Fließgewässer und ihre Auen stellen einen wertvollen Lebensraum für eine Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten dar und haben eine ausgleichende Wirkung auf das lokale Klima von Städten und Gemeinden – inklusive Frischluftzufuhr“, führt Layher Geschäftsführer Stefan Stöcklein aus. Die Maßnahme umfasst ausgewiesene Flächen mit Auwäldern und Auwiesen, eine Verlegung des Flussbettes mit unterschiedlichen Fließgeschwindigkeiten des Gewässers und entsprechend gestaltete Uferbereiche.
Neue Heimat für Kröten und Insekten
Für die bislang auf dem Werksgelände angesiedelten Tierarten will das Unternehmen in unmittelbarer Umgebung passende Ersatzhabitate wie Grünareale und eine Streuobstwiese schaffen. Die Ausgleichsmaßnahmen umfassen hier insgesamt eine Fläche von über 12 ha. Zwei Gewässer als neue Heimat für die seltene Wechselkröte wurden bereits im zurückliegenden Jahr errichtet – Spezialisten haben rund 1.100 Tiere dorthin umgesiedelt. Auch auf dem Werksgelände sollen die umlaufende Eingrünung, eine partielle Fassadenbegrünung sowie die Dachbegrünung neuen Lebensraum für Insekten schaffen, für eine ökologische Wärmedämmung sorgen und die unverzichtbaren Kaltluftströmungen im Tal erhalten. Positiver Nebeneffekt der naturnahen Gestaltung ist eine optisch ansprechende Einbindung ins Landschaftsbild.
Vorbreitende Maßnahmen wie Planierungsarbeiten markieren den Baubeginn für das Werk 3, die Inbetriebnahme ist für das erste Halbjahr 2023 geplant.