Samstag, 23. November 2024

HENN plant Life-Science-Forschungszentrum für Merck

Der Pharma- und Technologie-Konzern Merck KGaA investiert am Stammsitz in Darmstadt und beauftragt erneut das Architekturbüro HENN mit der Planung des neuen Forschungszentrums für seine Life Science-Sparte. Die Münchener zeichneten bereits für das 2018 realisierte Innovation Center und das temporär genutzte Modulare Innovationszentrum verantwortlich. Mehr als 300 Mio. Euro stellt das Unternehmen für das künftige „Advanced Research Center“ (ARC) bereit. Dort soll unter anderem an Lösungen zur Herstellung von Antikörpern, mRNA-Anwendungen und weiteren Produkten für die biotechnologische Produktion geforscht werden. Ende April war die Grundsteinlegung, ab Anfang 2027 werden dort rund 550 Mitarbeitende ihren neuen Arbeitsplatz beziehen. Der Neubau ist Teil eines größeren Investitionsprogramms am Standort Darmstadt: Bis 2025 plant Merck hier Ausgaben in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro.

Bild: Merk

CO2-neutraler Forschungsbetrieb

Auf rund 18.000 qm entsteht mit dem Advanced Research Center ein Ort, der die Labore, Büros und Kommunikationsflächen zu einer großen, zusammenhängenden Wissenswelt verweben soll. Geplant ist ein nahezu CO2-neutraler Forschungsbetrieb. Die Energieversorgung basiert auf Photovoltaik, Geothermie und Wärmepumpen-Technologie. Auch die speziell gestalteten Fassaden und das begrünte Retentionsdach tragen zu einem geringen Energieverbrauch sowie einem verbesserten Mikroklima bei und nehmen Feinstaub auf. Für das Gebäude wird eine Gold-Zertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) angestrebt.

Ansicht von Norden. Bild: Merk

Transparente Wissenswelt

Durch die verglaste Fassade dürfte auch ein Blick ins Innere möglich sein. Als besonderen Blickfang haben die Planer bis zu 9 m hohe Bäume vorgesehen, die in dem Gebäude gepflanzt werden sollen. Der kompakte Kubus öffnet sich sowohl zum Werk als auch zur Stadt hin durch zwei tief eingeschnittene Atrien, die von gestaffelten, auskragenden Ebenen der oberen Geschosse umschlossen werden. Da die Decken der Atrien verglast sind, gelangt Tageslicht bis in die Gebäudemitte. Verschiedene heimische Pflanzenarten und Bäume aus dem nahen Odenwald sollen mitsamt Erdreich in das Gebäude integriert werden und die Atrien in Orte der Erholung verwandeln.

Auf den offenen Flächen der oberen Geschosse verbindet HENN Labore und Büros zu einer zusammenhängenden Arbeitswelt. Die Laborflächen befinden sich gegenüberliegend an zwei Außenseiten des Gebäudes. Dazwischen spannt sich die Wissenswelt auf – mit Büroflächen und gemeinschaftlich genutzten Kommunikationsbereichen für fachlichen und informellen Austausch zwischen den Mitarbeitenden.

So wird es 2027 aussehen: Das Video zeigt einen Blick ins Innere des künftigen ARC. (Quelle: Merk))

Projektdaten:
Gesamtfläche: 31.069 qm
Nutzfläche: 17.873 qm
Gebäudehöhe: 28,35 m
Fußabdruck: 71,1 m x 67,5 m = 4.800 qm
Geschosse: 6 oberirdisch, 2 unterirdisch
Raumprogramm:
Wissenswelt (Büro- und Kommunikationsflächen): 7.500 qm;
Laborflächen: 8.300 qm; Zwei Atrien: Eingangslobby und Wintergarten; Technikum

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