Nach Jahrzehnten der Nutzung wurde der 117,5 m hohe Gasometer in Oberhausen – heute die höchste Ausstellungshalle Europas – komplett saniert. Federführend war das Architekturbüro Lindner Lohse Architekten BDA aus Dortmund. Hauptaugenmerk der Maßnahme lag auf der Stahlhülle, die gestrahlt und nach denkmalschutztechnischen Vorgaben neu beschichtet wurde. Die Sanierung erfolgte in vier Bauabschnitten. Als erstes fand die Erneuerung des morschen Fundementsockels statt, der anschließend neu bewehrt, geschalt und neu betoniert wurde. Parallel demontierten Industriekletterer Anbauteile wie Treppen und Ausbläser.
3.500 t Strahlschutt
Für die Abstrahlung wurde ein 30.000 m2 umfassendes Fassadengerüst montiert, das mit einer dichten Plane verhüllt wurde, um das Verwehen von Rost und Farbresten zu verhindern. Mittels Feststrahltechnik und unter Unterdruck entfernte eine Spezialfirma zunächst 14 alte Farbschichten und Rost. Im Laufe der Baumaßnahme wurden rund 3.500 t Strahlschutt abgesaugt. Danach erhielt der Gasometer seinen neuen Anstrich, bestehend aus einer Grundierungs- und Zwischenschicht aus 2K-Epoxidharz-Zinkstaub sowie zwei Deckschichten aus 2K-Polyurethanharz. Oberste Schicht ist der Farbton, der bereits beim Wiederaufbau im Jahr 1949 zum Einsatz kam.
Der Gasometer wurde zwischen 1927 und 1929 vom MAN Werk Gustavsburg für die Eisenhütte Oberhausen errichtet und für die Speicherung des Hochofengases genutzt, später dann als Speicher für Kokereigas. Er hat einen Durchmesser von knapp 69 m und ein Fassungsvermögen von 347.000 m³.