Der Flughafen Berlin Brandenburg, die Hamburger Elbphilharmonie – das sind nur zwei Beispiele, die durch enorme Baukostenerhöhungen von sich reden machen. Fehlerkosten entstehen durch Pfusch, Unachtsamkeit oder mangelnde Absprachen. Laut einer Erhebung von BauInfoConsult schätzen befragte Architekten und Verarbeiter den Anteil der im letzten Jahr entstanden Zusatzkosten am gesamten Branchenumsatz auf rund 17 Prozent. Geht man der Suche nach der Fehlerquelle nach, scheinen vor allem Bauunternehmen und ausführende Handwerksunternehmen den Schwarzen Peter in der Hand zu halten. Bei der praktischen Umsetzung passieren natürlich auch die meisten Fehler. Die geringste Schuld schreiben dagegen die befragten Berufsgruppen einmütig den Bauherren zu. Jeder zehnte Bauunternehmer war übrigens der Meinung, dass es nicht der Architekt ist, der als Sündenbock herhalten muss (und interessanterweise nahm ein fast ebenso hoher Anteil der befragten Architekten die ausführenden Unternehmen in Schutz).
Damit sind jedoch auch die übrigen Parteien in einem Projekt nicht der Aufgabe enthoben, bei der Vermeidung von Fehlern schon im Vorfeld mitzuwirken: Als beste Gegenmaßnahme, um Fehlerkosten zu vermeiden, gelten nach wie vor eine gute Planung und vor allem verbesserte Kommunikation und Absprachen der Akteure untereinander. Darin waren sich die Befragten aus denselben Zielgruppen einig, als sie von BauInfoConsult für vorige Ausgaben der Jahresanalyse zum Thema Fehlerkosten befragt wurden.